italienische Weine.

italienische Weine.
italienische Weine.
 
Als größtes Weinbauland der Erde erzeugt Italien jährlich rd. 60 Mio. hl Wein (1998: 54,2 Mio. hl), von denen rd. 15 Mio. hl exportiert werden, und zwar u. a. nach Deutschland (33 %) und nach Frankreich (26 %) sowie in die USA (7 %); 800 000 hl werden zu Äthylalkohol destilliert, der Rest im Lande verbraucht (1998 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch 55,6 l). Die meisten Weine, zu 65 % Rotweine, sind aufgrund der unterschiedlichen Basis des italienischen Weingesetzes Tafelweine oder in Zukunft Weine mit der Bezeichnung Indicazione geografica tipica (Abkürzung IGT), die dem Landwein oder Vin de Pays entspricht, viele dienen als Sekt- oder Wermutgrundweine und Verschnittweine (v. a. die des Südens). Zurzeit sind nur 15 % der Weine Qualitätsweine mit der Bezeichnung Denominazione di origine controllata (Abkürzung DOC) und der auch eine Qualitätsgarantie umfassenden Bezeichnung Denominazione di origine controllata e garantita (DOCG), die für 16 Weine besteht. In Zukunft soll der Anteil an Qualitätsweinen auf mindestens 20 % erhöht werden, in der Toskana beträgt er bereits 40 %. Weinbau wird in allen Regionen betrieben (gesamte Rebfläche 899 000 ha), v. a. aber in Apulien, auf Sizilien, in Venetien und in der Emilia-Romagna, auf die zusammen über 50 % der gesamten Weinproduktion entfallen. Von den traditionellen einheimischen, auf über 2 000 geschätzten Rebsorten werden nur 20 in größerem Umfang angepflanzt (über 10 000 ha). Zu den wichtigsten heimischen Rebsorten gehören unter den roten v. a. Sangiovese (86 000 ha), Barbera (Piemont, 50 000 ha), Negroamaro (Apulien, 3 100 ha) Montepulciano (31 000 ha), Primitivo (17 000 ha), Trebbiano Romagnolo (12 000 ha); unter den weißen sind es v. a. die sizilianische Rebsorte Catarratto (65 000 ha), Trebbiano Toscano (60 000 ha) aus Mittelitalien sowie die weiße und rote Rebsorte Malvasia (50 000 ha), daneben Moscato (Muskateller) sowie Albana (in der Romagna jetzt DOCG), Verdicchio (in den Marken) und im Süden Greco. Außerdem werden zunehmend auch französische Rebsorten angepflanzt (u. a. Cabernet, Merlot, Burgunderarten, Sauvignon, Chardonnay). Viele Weine werden reinsortig ausgebaut, typisch sind aber auch aus verschiedenen Rebsorten gekelterte (uvaggio) Weine (z. B. Chianti, Frascati, Bardolino, Orvieto). Die meisten Weine sind durchgegoren (durchschnittlich 11-13 % Alkohol), wenn sie maximal 4 g/l Restzucker enthalten, werden sie als »secco« bezeichnet, die lieblichen als »amabile«. Ein Teil der Weine wird leicht schäumend hergestellt (frizzante, z. B. Lambrusco), ein Teil wird »gespritet« und zum Teil mit pflanzlichen Aromastoffen versehen (z. B. Vermouth, Wermutweine), aus vielen wird Schaumwein (spumante; z. B. Prosecco) hergestellt. Bekannte Spitzenweine kommen v. a. aus dem Piemont (Barolo, Barbaresco) mit den Zentren Asti und Alba, der Toskana (Brunello di Montalcino, Vino Nobile di Montepulciano, Chianti), aus Venetien (Bardolino, Valpolicella, Soave) und Friaul (Verduzzo, Tocai), des Weiteren u. a. aus der Lombardei (u. a. Grumello und Sassella aus dem Veltlin), aus Umbrien (Orvieto) und Latium (Frascati) sowie aus Südtirol (Sankt Magdalener, Gewürztraminer) und dem Trentin (Marzemino, Teroldego).
 
 
B. Anderson: Atlas der i. W. (Bern 1990);
 D. Gleave u. a.: Die Weine Italiens (1990).

Universal-Lexikon. 2012.

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